Familienrecht – das Wechselmodell bei der Kinderbetreuung

Leidtragende bei einer Trennung von Eltern sind immer die Kinder. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Das klassische Modell, bei dem Kinder generell bei der Mutter bleiben und nur vielleicht jedes zweite Wochenende mit ihrem Vater bringen können, steht schon lange auf dem Prüfstand.

Das Wechselmodell in der Kinderbetreuung – gleiches Recht für die Eltern

Durch eine gleich aufgeteilte Erziehungszeit sollen beide Partner die Möglichkeit haben, ihr gemeinsames Kind zu gleichen Teilen zu beherbergen, Zeit mit ihm zu verbringen, zu erziehen und natürlich zu lieben.

Bereitschaft zur Einigkeit – zum Wohl des Kindes

Was sich in der Theorie sehr gut anhört, birgt in der Praxis Schwierigkeiten. Denn hier ist die Bereitschaft der Eltern gefragt, trotz der Trennung „gemeinsam an einem Strang zu ziehen“. Beide Teile müssen diesem Wechselmodell zustimmen. Es kann nicht gerichtlich durchgesetzt werden und basiert sozusagen auf „Freiwilligkeit“.

Das Kindeswohl – die oberste Priorität

Das Praktizieren eines Wechselmodells, nur weil die Eltern es so beschlossen haben, darf allerdings nie zulasten des Kindes gehen. Schon bei den kleinsten Anzeichen, dass das betroffene Kind mit diesem Modell nicht zurechtkommt oder eventuell seelischen Schaden nimmt, gilt es, dieses Modell sofort zu überdenken, wenn nicht sogar umgehend zu ändern.

Die Vorteile eines Wechselmodells in der Übersicht

• Das Kind erhält die Chance, die persönliche Beziehung zu beiden Elternteilen gleichermaßen aufrechtzuerhalten.
• Kein seelischer Druck auf die Kinder, eine Entscheidung treffen zu müssen, bei wem sie leben möchten 
• Die Möglichkeit des Kindes, eine Scheidung leichter zu verstehen und zu verkraften
• Gleichmäßige Verteilung der Verantwortung auf beide Elternteile

Die Nachteile eines Wechselmodells in der Übersicht

• Die Kinder müssen sich auf einen komplett neuen Lebensrhythmus einstellen.
• Organisatorischer Aufwand bei den Elternteilen zum jeweiligen Wechsel